Infos zum Thema "Zeppeline" |
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Die
Luftschiffe des Grafen Zeppelin sind auch heute noch in aller
Welt berühmt - obwohl es "richtige" Zeppeline
schon seit rund 60 Jahren nicht mehr gibt. Die Faszination "Zeppelin"
wurde gerade in den letzten Jahren wieder besonders spürbar...
Am
2. Juli 1900 war dann endlich der große Augenblick der Wahrheit
gekommen ... Würden
die Kritiker dieses Projektes recht behalten oder erhielt Graf
Zeppelin nun endlich die Bestätigung zur Richtigkeit
seiner Überlegungen?
Der eigentliche Durchbruch der Zeppelin-Luftschiffe kam jedoch erst mit der ersten großen "Zeppelin-Katastrophe" zustande. Das Luftschiff LZ 4 sollte eine 24 Stundenfahrt am 4.+ 5. August 1908 unternehmen, um die Fahrtüchtigkeit des Schiffes unter Beweis zu stellen. Nach einigen technischen Problemen mußte zum wiederholten Male eine Notlandung durchgeführt werden, diesmal in der Nähe von Echterdingen. Das Schiff wurde am Boden verankert und Graf von Zeppelin ging in ein Wirtshaus in der Stadt. Plötzlich kam ein Unwetter auf, und ehe Graf von Zeppelin am Ankerplatz eintraf, wurde das Luftschiff total zerstört. Eine Sturmböe ergriff das Luftschiff- es brannte komplett aus! Als Graf von Zeppelin das Elend sah, war er am Boden zerstört. Er hatte alle seine Geldmittel aufgebraucht, ein Neubeginn schien undenkbar. Doch das Unfaßbare geschah! Das Volk war von der Idee des Grafen von Zeppelin so ergriffen, daß es zu einer noch nie dagewesenen Volksspende kam. Jeder spendete einen kleinen Teil und half somit das Überleben der Zeppelin'schen Idee zu sichern. Insgesamt kam die stattliche Summe von rund 6,25 Mio. Mark zusammen, wovon die Luftschiffbau Zeppelin G.m.b.H. am 1. Oktober 1908 gegründet werden konnte. Somit hatte das deutsche Volk erstmals über den Fortbestand einer technischen Erfindung mitentschieden.
Nachdem
die Zeppelin-Luftschiffe nun immer populärer und besonders
auch leistungsfähiger wurden, begann sich
auch das Militär verstärkt für eine Nutzung im
militärischen Sinne zu interessieren. Zahlreiche Luftschiffe
wurden
von Marine und Heer geordert. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges
wurden schließlich auch die funktionstüchtigen
Delag-Schiffe für das Militär bereitgestellt. Eine der
Hauptaufgaben sah das Militär in der Verwendung der
Luftschiffe als todbringende Bomber - vorallem über England
- und als Aufklärungsplattform. Zu Beginn des Krieges
schien diese Rechnung noch aufzugehen, da die Flugzeuge auf Grund
der Motoren noch nicht die großen Höhen,
in welchen die Luftschiffe plaziert wurden, erreichen. Gerade
im 1. Weltkrieg war die technische Weiterentwicklung
der Flugzeuge und besonders auch der Luftschiffe enorm. Allerdings
wurden die Luftschiffe mit dem Fortschreiten
des 1. Weltkrieges immer verwundbarer, da schließlich die
Flugzeuge in gleiche Höhen aufsteigen konnten
und die Luftschiffe nur noch an-/abschießen brauchten.
Besonders in
den Kriegsjahren fand die rasanteste Entwicklung im Luftschiffbau
statt. Die Motoren wurden immer
leistungsfähiger und leichter, die "Stromlinien-Form" wurde
als Bauart entwickelt und genutzt, u.s.w.
Eine besonders wichtige Erfahrung machte man mit dem Luftschiff "L 59", welches von Jambol (Bulgarien) aus als Nachschub nach Deutsch-Ostafrika fahren sollte. Dieses Luftschiff kehrte zwar auf Grund eines fingierten Funkspruches - nachdem es bereits über die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte - um, erfüllte somit also nicht den Auftrag, stellte allerdings einen gigantischen Streckenrekord von rund 6750 km auf. Damit war die Täuglichkeit für Langstreckenflüge mit dem Luftschiff eindeutig belegt. Nun konnte man an transatlantische Flüge denken und die Luftschiffe für eine transatlantische Fluglinie verwenden. Doch bis es zu der Umsetzung dieser Idee kam, sollten noch einige Jahre vergehen... Nach dem 1. Weltkrieg wurden erst einmal zwei kleine Verkehrs-Luftschiffe gebaut, da auf Grund des Verailler Vertrages eine Größenbeschränkung auferlegt wurde, welche eine innerdeutsche Fluglinie gründeten. Kurz nachdem allerdings das zweite Luftschiff - LZ 121 "Nordstern" - seine erste Probefahrt absolvierte, wurden beide Schiffe von den Alliierten beschlagnahmt. LZ 120 "Bodensee" wurde nach Italien, LZ 121 "Nordstern" nach Frankreich ausgeliefert. Somit
stand es wieder einmal sehr schlecht um den Zeppelin'schen Luftschiffbau...
Am
8. Juli 1928, dem 90. Geburtstag von Ferdinand Graf von Zeppelin,
wurde schließlich das Großluftschiff
LZ
127 auf den Namen "Graf Zeppelin" getauft. Es war als Versuchsschiff
gebaut worden, war allerdings so zuverlässig, daß es
bald durch zahlreiche spektakuläre Fahrten weltberühmt
wurde. Zu diesen Fahrten gehörten zum Beispiel die Weltfahrt
im Jahre 1929 und die Arktisfahrt im Jahre 1931. Ab August 1931
verrichtete "Graf Zeppelin" einen fahrplanmäßigen Flugdienst
zwischen Friedrichshafen a.B. und Rio de Janeiro, bis das Luftschiff
im Jahre 1937 außer Dienst gestellt wurde. Es wurde im Jahre
1940, obwohl es eigentlich noch voll funktionstüchtig war,
auf Befehl Görings abgewrackt.
Das
größte Fluggerät, das je gebaut wurde, war das
gigantische Luftschiff LZ 129 "Hindenburg". Es war
245 m lang,
hatte einen maximalen Durchmesser von 41,2 m und war mit 200.000
m³ Wasserstoffgas gefüllt.
Mit vier Dieselmotoren der Firma Daimler, welche zusammen eine
Leistung von 4200 PS hatten, wurde das riesige
Luftschiff über Luftschrauben angetrieben und auf eine Maximalgeschwindigkeit
von ca. 130 km/h beschleunigt.
Bei diesem Luftschiff wurden erstmals die gesamten Passagier-Räumlichkeiten
in das Innere des
Schiffsrumpfes verlegt, welche im Jahre 1936 Platz für 55
Passagiere boten. Der unglaubliche Luxus an Bord
konnte mit denen der luxuriösen Ozeandampfer ohne Zweifel
mithalten. So gab es an Bord die feinsten
Menüs und täglich frische Brötchen. Zu seiner Zeit
war es gerade für wohlhabende Geschäftsleute die
Alternative zum Schnelldampfer, da man mit dem Luftschiff
innerhalb von 2 1/2 - 3 Tagen von Deutschland
nach New York fahren konnte - mit dem Schiff wäre man 1 -
2 Wochen unterwegs gewesen! Doch das
hatte seinen Preis - eine Fahrt von Frankfurt nach New York kostete
rund 1200 RM ! Also
auch dieses Luftschiff war den "oberen 10.000" vorbehalten - und
doch waren alle von dem Anblick eines
Zeppelins gefesselt, ob alt oder jung, arm oder reich!
Seine erste
Fahrt unternahm es am 4. 03. 1936, danach verrichtete es bis zu
seinem tragischen Ende am 6.
Mai 1937 einen planmäßigen Flugdienst zwischen Deutschland
und Nord- / Südamerika.
Bis
heute ist die Ursache, welche zu der tragischen Brandkatastrophe
führte, ungeklärt. Vermutungen über
Vermutungen
wurden angestellt, doch mit eindeutiger Sicherheit wird das Schicksal
von LZ 129 "Hindenburg"
wohl niemehr geklärt werden...
Das
letzte Zeppelin-Luftschiff der alten Bauart war der LZ 130 "Graf
Zeppelin (II)". Es war von den Abmessungen
genauso groß wie die "Hindenburg" und unterschied sich nur
in sehr wenigen Details von LZ
129. Seine erste Fahrt unternahm es am 14. 09. 1938 und absolvierte
nur einige Werkstatt- und Probefahrten.
Es wurde zusammen mit LZ 127 "Graf Zeppelin (I)" im März/April
1940 auf Befehl Görings zerstört.
Das
endgültige Aus für die Zeppelin-Luftschiffahrt wurde
schließlich mit der Sprengung der Luftschiff-Hallen
am 6. Mai 1940 in Frankfurt besiegelt - ebenfalls auf Befehl Görings!
Somit
wurde ein Kapitel der deutschen Luftfahrt zugeschlagen, eine Ära
endete, die ca. 40 Jahre die Menschen
in der ganzen Welt in Begeisterung versetzte...
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