Als Prall-Luftschiffe,
auch Blimps genannt, bezeichnet man diejenigen Luftschiffe,welche
ihre äußere Form
nur durch den Gasdruck im innern der Ballonhülle erhalten. Alle
Anbauten, wie Leitwerke und
Gondeln, sind an dieser Luftschiffhülle befestigt. Dabei sind
die Antriebseinheiten, sprich Motoren, meist an der
Fahrgastgondel angebracht.
Diese Prall-Luftschiffe haben eine sehr lange Tradition und waren
eigentlich nie ganz von der
Bildfläche verschwunden. Die ersten Prall-Luftschiffe, welche
eine hohe Tauglichkeit aufwiesen und auch
heute noch in "modernisierter" Form existieren, wurden ursprünglich
von August von Parseval
entwickelt. (siehe Parseval-Luftschiffe)
Einer der wichtigsten Bestandteile eines Prall-Luftschiffes ist die
"Ballonet"-Anlage. Dabei handelt es sich um einen
oder mehrere Luftsäcke, die sich im Innenraum der Luftschiffhülle
befinden, und über ein Gebläse oder direkt
durch die Propeller mit Luft versorgt werden. Es ist auch möglich
über Ventile die Luft aus den Ballonets entweichen
zu lassen.
Die Ballonets haben folgende Aufgaben:
- Da
das Traggas (heute das unbrennbare Helium) in Abhängigkeit
der Temperatur und des umgebenden
Luftdruckes das Volumen ändert, muß einer Volumenveränderung
des Gases entgegen
gewirkt werden. Würde ein prall gefülltes Luftschiff,
was vorausgesetzt werden muß, um eine Funktionsfähigkeit
gewährleisten zu können, in die Höhe steigen,
würde sich das Gas im Innern der
Hülle ausdehnen und die Hülle zum Platzen bringen
oder durch ein vorhandenes Überdruckventil
entweichen. Wollte man das Luftschiff nun wieder landen,
und das Gas in geringerer Höhe also
wieder das Volumen verringern, würde die Luftschiffhülle
erschlaffen und eine ausreichende
Steuerfähigkeit nicht mehr zulassen.
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- Mit
Hilfe der Ballonets, sofern eines im Bugteil und eines im
Heckteil des Schiffes vorhanden ist, kann
eine Höhensteuerung erfolgen. Läßt man nämlich
z.B. die Luft im vorderen Ballonet entweichen (füllt
dafür das hintere Ballonet mit mehr Luft), so wird
das Schiff im Bugteil leichter und es entsteht eine
Schräglage
des Luftschiffes. Durch die Dynamik wird nun das Luftschiff
bei Fahrt nach oben
"gedrückt". Es steigt.
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- Das
Luftschiff kann durch vorderes und hinteres Ballonet getrimmt
werden, also in seiner Schräglage beeinflußt
werden (siehe Punkt 2).
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Längsschnitt
durch das Parseval-Luftschiffes "PL VI", 1910
(Rot hervorgehoben
die in der Hülle liegenden Luftsäcke ~ auch Ballonets
genannt)
Funktionsweise
der Höhensteuerung per Ballonet, Blimp neuere Bauart
(Blau hervorgehoben
ist die Luft im vorderen und hinteren Ballonet)
Die heutigen Werbe-Blimps in Deutschland werden von der Westdeutschen
Luftwerbung Luftschiffgesellschaft
m.b.H. (WDL Luftschiffgesellschaft m.b.H.) in Mülheim/Ruhr (bei
Essen) gebaut und betrieben. Die
WDL baut zwei verschiedene Luftschiff-Typen in unterschiedlicher Ausführung.
(Beschreibung der Typen)
Die Schiffe werden von Firmen "angemietet" (meist für eine oder
zwei Saisons) und daraufhin mit dem Werbe-Logo
lackiert. Nachts ist es möglich über "Night Sign", einer
Ansteuerung von ca. 10.000 farbige Glühlampen,
welche durch Computereinsatz gesteuert werden, Nachtwerbung mittels
Schriftzügen oder bewegten Bilder
zu betreiben (Nur bei dem Luftschiff-Typ WDL 1b möglich)
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