Als
Kiel-Luftschiffe bezeichnet man die Luftschiffe, die in ihrer Bauart eine
Zwitterform zwischen einem
starren Luftschiff und einem Blimp darstellen. Man nennt sie deshalb auch
Luftschiffe der halbstarren
Bauart. Es gibt sehr viele Parallelen zu den Grundbauformen der Prall-Luftschiffe,
allerdings werden bei der halbstarren Bauweise einige Vorteile der starren
Bauart genutzt.
Die Hauptmerkmale
dieses Konstruktionstyps sind:
- Die
Hülle, welche als Tragkörper genutzt wird, enthält
ebenfalls die bei
Prall-Luftschiffen gebräuchlichen Ballonets.
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- Ein
festes Gerippe verläuft meist als Kiel unter dieser Hülle
und dient meist
als Laufgang (Begehung des Luftschiffes über die Länge,
teilweise oder sogar komplett, möglich) und Depot für
Fracht, Ballast und Betriebsstoffe.
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- Die
Gondel für die Besatzung und Passagiere ist an dem Kielgerüst
angebracht, ebenso die Antriebe, welche z.B. in externen Motorgondeln
untergebracht
sind.
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- Die
Steuerorgane, sprich Leitwerke mit Rudern, werden, sofern
möglich, ebenfalls
an die Gerippestruktur angebracht.
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Durch
die Möglichkeit einer gezielteren Anbringung z.B. der Antriebskomponenten
kann eine höhere Effektivität der
Motor-/Propellerleistung erzielt werden. Schwingungen der Motoren
werden, z.B. bei externe Motoren, welche
nicht unmittelbar an der Fahrgast-Gondel angebracht sind, nicht direkt
an die Gondel oder einen relativ kleinen Bereich
der Hülle übertragen. Die Formstabilität ist natürlich
auch wesentlich größer als bei den reinen Prall-Luftschiffen.
Beispiele
für Kiel-Luftschiffe sind z.B.
:
Die
Militärluftschiffe vom Typ "Groß-Basenach"
Das
Militär-Luftschiff "M II" (1909-1912)
Die
Expeditions-Luftschiffe "Norge" und "Italia"
Das
italienische Luftschiff "Norge" ("Norwegen") am Ankermast in Oslo
(1926)
Die
italienischen Luftschiffe "Norge" und "Italia", erbaut von General Umberto
Nobile, waren
als Expeditionsluftschiffe zur Erforschung des Nordpols gedacht.
Das Luftschiff "Norge",
1923/24 erbaut, begab sich am 11. Mai 1926 auf seine Polarfahrt. Der
Nordpol wurde überquert - an Bord war auch der bekannte Polar-Forscher
R. Amundsen.
Das Luftschiff "Italia"
startete am 24. Mai 1928 zu seiner Polarfahrt, verunglückte allerdings.
In einer dramatische Rettungsaktion wurden einige Überlebende des
Unglücks geborgen.
Daten zum Luftschiff N1 "Norge"
Länge
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106
m
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max.
Durchmesser
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19,5
m
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Volumen
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19.000
m³
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Motoren
/
Leistung
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3
Maybach-Motoren /
je
245 PS
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max.
Geschwindigkeit
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113
km/h
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Das
Werbeluftschiff der Raab-Katzenstein Flugzeugwerke
& die Parseval-Naatz-Luftschiffe
Die
Montage des "Trumpf"-Luftschiffes R.K.27 der Raab-Katzenstein-
Werke
in Kassel. Schön zu sehen der pralle Tragkörper und das
Kielgerüst
mit der Gondel und den Motoren. (1929)
Das
Luftschiff R.K. 27 ,sowie die Luftschiffe D-PN 28, D-PN 29 & D-PN
30 sind direkte
(allerdings halbstarre) Nachfolger der Parseval-Luftschiffe,
welche von Dipl.-Ing. Naatz entworfen wurden.
Das
"Odol"-Luftschiff D-PN 30 vom Typ "Parseval-Naatz" im Fluge. (1932)
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